Am 2. Mai 2011 fand in Genf im Rahmen der 83. Generalversammlung des Verbands Schweizer Tourismusmanager die Verleihung des ersten Schweizer Social-Media-Awards, der GLOBONET eTourism-Award, statt. Im Video kommen alle Involvierten zu Wort.
Angefangen vom Sieger Davos Klosters, vertreten durch Annemarie Meier, Leiterin Marketing und Sales, die besonders hervor hob, wie wichtig es heutzutage ist, Aufmerksamkeit zu erregen und gleichzeitig nützliche Inforamtionen zu bieten. Auch der Zweitplatzierte Graubünden Ferien, vertreten durch CEO Gaudenz Thoma, zeigte sich erfreut über den Event und darüber, dass Graubünden hier einen Spitzenplatz einnimmt. Neben Michael Fux erklärten auch Anne Schubert, Melanie Huber und Kai Camenzind vom Institut für Tourismuswirtschaft ITW an der Hochschule Luzern die Vorgehensweise zur Erstellung der Rankingkriterien.
Zum Schluss äusserten sich noch Verbandspräsident Stefan Otz und Hauptsponsor Roger Isenring zur Rolle der Social Media und wie sie den Kundendioalog verändern werden.
Mashable veröffentlichte kürzlich 5 Best-Practices, wie Facebook im Tourismus gewinnbringend eingesetzt werden kann.
1. Stärken Sie Ihren Brand
Lassen Sie Ihre Fans nicht nur wissen, was es Neues gibt, sondern zeigen Sie Ihnen vor allem, was Ihre Vorzüge sind und warum gerade Sie so attraktiv sind, aus Fans auch Kunden werden zu lassen.
2. Lancieren Sie Wettbewerbe und Gutscheine
77 Prozent sind bereit einem Unternehmen zu folgen, wenn Sie Vergünstigungen und Rabatte angeboten bekommen. Im Gegenzug fragen Sie Ihre Fans, ob Sie Ihnen Fotos, Videos und Feedbacks zu übermitteln, um Ihre Fanseite zu füllen. Bieten Sie authentischen Content, nicht klassische PR-Artikel.
3. Bieten Sie einen ausgewogenen Mix Ihrer Inhalte
Bieten Sie neben Posts und Fotos vor allem Videos und mixen Sie diese mit positiven Bewertungen anderer Plattformen. Seien Sie kreativ und versuchen Sie, Ihre Fans bei Laune zu halten.
4. Bieten Sie Buchungen auf Facebook an
Niemand möchte auf mehreren Plattformen gleichzeitig suchen müssen, um eine Reise oder ein Hotel zu buchen. Wer also gleich auf der Fanseite des Unternehmens ist, will dort auch buchen können.
5. Bieten Sie atemberaubende Bilder
Die Informationsdichte ist hoch und nur visuell Auffälligem wird auch die nötige Beachtung geschenkt.
Social Networking ist nicht nur ein Freizeitvergnügen, denn das Thema Social Commerce, wie mit Sozialen Netzwerken Geld verdient werden kann, gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Das Wachstum im Social Commerce wird in den USA 2011 bereits auf eine Mrd. geschätzt. Getsatisfaction.com hat hierzu eine anschauliche Infografik veröffentlicht, welchen Nutzen Soziale Netzwerke dem Customer Relationship Management (CRM) bieten. Auch die Gründe, weshalb sich Kunden mit Marken verbinden, werden genannt.
Das sind die Hauptgründe, für Kunden von Getsatisfaction.com „Gefällt mir“ oder „Following“ zu klicken, wie die Grafik anschaulich zeigt. Vor allem das Groupon-Geschäft boomt und dürfte mit der Einführung von Facebooks Gutscheindienst „Deals“ (zurzeit noch in der Testphase) neue Konkurrenz bekommen.
Wer bei Deals angemeldet ist, wird dann per E-Mail und in den Statusmeldungen über neue Gutscheine, Aktionen oder spezielle Angebote informiert. Es geht um Dinge, die man gern mit Freunden gemeinsam macht, erklärt Emily White, bei Facebook zuständig fürs lokale Geschäft auf spiegel.de.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass in dieser Hinsicht der amerikanische Markt viel weiterentwickelt ist, als hier in der Schweiz. Der Marktführer Groupon hat ca. 70 Mio. Mitglieder, der Jahresumsatz soll 2010 760 Mio. Dollar betragen haben, so das „Wall Street Journal“.
Der GLOBONET eTourism-Award wurde gestern an die Tourismusdestination Davos Klosters vergeben. Den ersten Schweizer Award für E-Tourism sicherten sich die Graubündner mit einer überzeugenden Präsenz auf allen vier Social-Media-Plattformen (Facebook, Twitter, YouTube und Flickr). Davos Klosters schaffte es, das „Potenzial von Social Media in seiner ganzen Breite auszuschöpfen“, heisst es in der Begründung der Jury.
Auf den zweiten Platz wählte die Jury Graubünden Ferien, das besonders durch eine innovative Umsetzung der Social-Media-Strategie auffiel. Die Weisse Arena Gruppe überzeugte vor allem durch einen sehr fokussierten Auftritt, der sich thematisch an eine spezielle Zielgruppe richtet.
Der GLOBONET eTourism-Award wurde unter regem Medieninteresse im Hotel Restaurant Hotel du Parc des Eaux-Vives anlässlich der Generalversammlung des Verbands Schweizer Tourismusmanager VSTM vergeben. Weit über 100 Gäste waren geladen und feierten die Award-Gewinner sowie die Studenten der Hochschule Luzern euphorisch.
Die Gewinner des GLOBONET eTourism-Awards stehen nun fest, doch wer künstlerisch hinter dem Award steht, das erfahren Sie hier.
Den Award gestaltet hat die Künstlerin und Designerin Regi Vonrüti. Die Idee wurde gemeinsam mit Roger Isenring entwickelt, doch das Material stand schon vorher fest: Glas. Denn Vonrüti ist eine wahre Expertin, diesen filigranen, formvollendeten und individuellen Werkstoff zu Glaskunstwerken zu verarbeiten.
Im Zentrum dieses Kunstwerkes stand eine einfache Idee. Tourismus hat mit Reisen zu tun, weshalb es nahe liegend war, einen Glaskoffer als zentrales Motiv zu verwenden. Und wie es sich für einen Koffer gehört, kann man ihn auch mit Elementen füllen. Der Koffer präsentiert sich „neutral und elegant und man kann ihn mit vielen verschiedenen Symbolen auf originelle Weise ausstatten“, so Vonrüti.
„Alles ist beweglich“
Und dass die inliegenden Elemente beweglich sind, verweist auf das Thema Internet, das rotierend nicht still steht und sich immer wieder verändert. Darum lässt sich der GLOBONET eTourism-Award immer auch aus einem anderen Blickwinkel beobachten.
Die aufwändige, weil nach Mass handgefertigte Konstruktion (ausser den Koffergriffen), wurde in ihren Teilen einzeln geschliffen. Vonrüti hat die Edelmetall- und Glasteile mit speziellem UV-Leim verbunden. Vorher wurden die lasergeschnittenen losen Plexiglasteile eingefügt.
Der GLOBONET eTourism-Award zeigt sich dem Betrachter „beweglich und doch in einer begrenzten Hülle“, so Vonrüti.
Website: Regi Vonrüti, Design RvonR
Noch wenige Stunden und der erste GLOBONET eTourism-Award erhält einen neuen Besitzer, ab 17 Uhr wird in Genf der erste Schweizer E-Tourism-Award dieser Art vergeben.
Und dieser Award steht für eine Vision: Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie von i-tronix.at spielt das Internet bereits die entscheidende Rolle bei den Reisebuchungen. Befragt wurden 458 Personen zur ihrer Akzeptanz und Einstellung sowie ihren Meinungen und Erwartungen zum Thema Social Media & Hotels.
Bewertungsportale sind wichtig
Laut dieser Studie werden Buchungsentscheidungen durch Beiträge auf Bewertungsportalen wie Holidaycheck massgeblich beeinflusst, wie wir bereits in unserem Beitrag Online-Kanäle holen lesen konnten.
68 % der Befragten sagen, sie würden Hotelbewertungen lesen, bevor sie sich für ein Hotel entscheiden. Doch welchen Beitrag leisten Social Networking Sites wie Facebook? 16 % der Befragten gaben an, dass Aktivitäten auf Facebook zu ihrer Lieblingsfreizeitbeschäftigung zählen. 30 Prozent würden es mobil nutzen und bereits 24 % der Befragten würden einem Hotelprofil auf sozialen Netzwerken beitreten.
Interesse wecken
Der Nutzen für das jeweilige Unternehmen sollte hierbei immer im Vordergrund stehen. Es gibt zwar über 600 Mio. Facebook-Nutzer, doch die sind höchst wählerisch, was ihre Fan-Zugehörigkeit zu Unternehmen betrifft.
Deshalb ist es das A und O im Social Web, Interesse für die eigene Marke zu wecken. Nur so lassen sich Fans generieren, die wichtige Rückmeldungen zum Produkt geben und deren Bedürfnisse zielgenau bedient werden können. Weshalb also nicht auch für ein Hotel oder einer Tourismusdestination? Unsere acht Nominierten sind beste Beispiele dafür, dass Social Media in der Tourismusbranche erfolgreich sein kann.
Facebook ist zweifellos der Überflieger im Social Web, hier sind die neusten Facebook-Zahlen.
Laut insidefacebook.com wuchs das Soziale Netzwerk um 21.5 Mio auf 661.5 Mio. monatlich aktive Nutzer weltweit. Doch je nach Marktforschungsunternehmen (Compete, ComScore, Googles Ad Planner Tool und Quantcast), kommen hier ganz unterschiedliche Zahlen für die weltweite Nutzung zustande.
In den USA ist die Datenlage weitaus besser. Hier wuchs Facebook um 2.78 Mio. auf 155 Mio. monatlich aktive Nutzer. In der Schweiz hat die Social Networking Site derzeit knapp über 2.5 Mio. Mitglieder.
Diesen wichtigen Termin zu Social Media in der Praxis sollten Sie sich nicht entgehen lassen: eTourism Foundation Dialog – 12. Mai 2011
Ähnlich wie unsere Studenten der Hochschule Luzern hat Dr. Michael Fux von der Hochschule Wallis untersucht, inwiefern sich nachvollziehbare Erfolge rund um das Thema Social Media bei Schweizer Tourismus-Destinationen messen lassen. Dabei werden nachamenswerte Beispiele aufgezeigt.
Mehr erfahren unter etourism-fitness.ch
Schweiz Tourismus lanciert die weitaus grösste Sommerkampagne aller Zeiten – und baut seine Social-Media-Aktivitäten deutlich aus.
Der starke Schweizer Franken sowie die Spätfolgen der Krisen bremsen die Reiselust. Die Ausgangslage fordert den Schweizer Tourismus. Zusammen mit den Tourismusregionen plant Schweiz Tourismus die grösste Sommerkampagne aller Zeiten und lässt sich dies was kosten – 48 Millionen Franken werden investiert.
Besonders erwähnenswert: Auch die Online-Präsenz wird mit einem neuen Webauftritt ab dem 3. Mai deutlich ausgebaut und zum ersten Mal lanciert Schweiz Tourismus eine reine Social-Media-Kampagne mit einem interaktiven Wettbewerb.
Mehr erfahren unter swissinfo.ch
Dr. Andreas Liebrich unterrichtet an der Hochschule Luzern am Institut für Tourismuswirtschaft ITW und an der höheren Fachschule für Tourismus HFT. Er ist ein ausgewiesener Kenner des Web 2.0 in der Tourismusbranche und dient beim GLOBONET eTourism-Award als Beirat.
Sie unterrichten E-Tourism an der Hochschule Luzern. Welche Rolle spielen die elektronischen Kanäle in der Tourismusbranche heute?
Eine ganz grosse. Über 80% der Reisenden nutzen das Internet mindestens einmal für ihre Reiseplanung und über 40% der Schweizer buchen bereits online.
Welche Kriterien sind massgebend für die Einschätzung eines Social-Media-Auftritts?
Es geht bei Social Media stark um Engagement. Die Herausforderung ist hierbei, mit Kreativität und ansprechenden Themen eine Interaktion mit (potenziellen) Gästen zu starten und aufrecht zu erhalten. Da sich sehr viele Personen über ihre Reisen austauschen, eignet sich Social Media sehr gut als Kommunikationskanal im Tourismus.
Facebook wird bei der Bewertung des GLOBONET eTourism-Awards ein besonderes Gewicht verliehen. Kann man das Potenzial von Facebook für die Tourismusdestinationen bemessen?
Bei Facebook gibt es auf jeden Fall viel Potenzial, da jede Destination viele Fans hat. Selbstverständlich sind noch nicht alle Fans des entsprechenden Facebook-Auftritts, aber Fans mittels Facebook auf dem Laufenden zu halten ist sehr günstig und hat überdies einen jugendlichen Anstrich.
Gibt es erfolgreiche Beispiele?
Ja, auf jeden Fall machen die Nominierten alle auf ihre Art einen guten Job. Erfreulich ist, dass viele der untersuchten Organisationen innerhalb der letzten 1.5 Jahre sehr viel gemacht haben und professionell auftreten. In der Schweiz gibt es innerhalb des Tourismus weitere gute Beispiele, welche nicht gewertet wurden. Beispiele dafür sind Schweiz Tourismus oder auch die SWISS International Airline.
Auch Social Networking bedarf vieler Ressourcen. Was sagen Sie zu dem Argument, dass der Nutzen die Kosten für einen Social-Media-Auftritt nicht aufwiegt?
Eine „Fanbase“ aufzubauen ist eine Investition. Es ist vergleichbar mit dem Aufbau einer Datenbank mit E-Mail-Adressen von Interessierten. Hat man einmal eine Fanbase, kann man die Fans mit kurzen, schnellen Nachrichten zugeneigte Personen (eben Fans) emotional binden und die Destination immer wieder in Erinnerung rufen.
Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wie buchen wir in 10 bis 20 Jahren unsere Ferien?
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