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Schauen Sie den Praktikern über die Schulter

Diesen wichtigen Termin zu Social Media in der Praxis sollten Sie sich nicht entgehen lassen: eTourism Foundation Dialog – 12. Mai 2011

Ähnlich wie unsere Studenten der Hochschule Luzern hat Dr. Michael Fux von der Hochschule Wallis untersucht, inwiefern sich nachvollziehbare Erfolge rund um das Thema Social Media bei Schweizer Tourismus-Destinationen messen lassen. Dabei werden nachamenswerte Beispiele aufgezeigt.

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Grösste Sommerkampagne von Schweiz Tourismus

Schweiz Tourismus lanciert die weitaus grösste Sommerkampagne aller Zeiten – und baut seine Social-Media-Aktivitäten deutlich aus.

Der starke Schweizer Franken sowie die Spätfolgen der Krisen bremsen die Reiselust. Die Ausgangslage fordert den Schweizer Tourismus. Zusammen mit den Tourismusregionen plant Schweiz Tourismus die grösste Sommerkampagne aller Zeiten und lässt sich dies was kosten – 48 Millionen Franken werden investiert.

Besonders erwähnenswert: Auch die Online-Präsenz wird mit einem neuen Webauftritt ab dem 3. Mai deutlich ausgebaut und zum ersten Mal lanciert Schweiz Tourismus eine reine Social-Media-Kampagne mit einem interaktiven Wettbewerb.

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„Die Nominierten machen einen guten Job“

Dr. Andreas Liebrich unterrichtet an der Hochschule Luzern am Institut für Tourismuswirtschaft ITW und an der höheren Fachschule für Tourismus HFT. Er ist ein ausgewiesener Kenner des Web 2.0 in der Tourismusbranche und dient beim GLOBONET eTourism-Award als Beirat.

Sie unterrichten E-Tourism an der Hochschule Luzern. Welche Rolle spielen die elektronischen Kanäle in der Tourismusbranche heute?

Eine ganz grosse. Über 80% der Reisenden nutzen das Internet mindestens einmal für ihre Reiseplanung und über 40% der Schweizer buchen bereits online.

Welche Kriterien sind massgebend für die Einschätzung eines Social-Media-Auftritts?

Es geht bei Social Media stark um Engagement. Die Herausforderung ist hierbei, mit Kreativität und ansprechenden Themen eine Interaktion mit (potenziellen) Gästen zu starten und aufrecht zu erhalten. Da sich sehr viele Personen über ihre Reisen austauschen, eignet sich Social Media sehr gut als Kommunikationskanal im Tourismus.

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Dr. Andreas Liebrich

Facebook wird bei der Bewertung des GLOBONET eTourism-Awards ein besonderes Gewicht verliehen. Kann man das Potenzial von Facebook für die Tourismusdestinationen bemessen?

Bei Facebook gibt es auf jeden Fall viel Potenzial, da jede Destination viele Fans hat. Selbstverständlich sind noch nicht alle Fans des entsprechenden Facebook-Auftritts, aber Fans mittels Facebook auf dem Laufenden zu halten ist sehr günstig und hat überdies einen jugendlichen Anstrich.

Gibt es erfolgreiche Beispiele?

Ja, auf jeden Fall machen die Nominierten alle auf ihre Art einen guten Job. Erfreulich ist, dass viele der untersuchten Organisationen innerhalb der letzten 1.5 Jahre sehr viel gemacht haben und professionell auftreten. In der Schweiz gibt es innerhalb des Tourismus weitere gute Beispiele, welche nicht gewertet wurden. Beispiele dafür sind Schweiz Tourismus oder auch die SWISS International Airline.

Auch Social Networking bedarf vieler Ressourcen. Was sagen Sie zu dem Argument, dass der Nutzen die Kosten für einen Social-Media-Auftritt nicht aufwiegt?

Eine „Fanbase“ aufzubauen ist eine Investition. Es ist vergleichbar mit dem Aufbau einer Datenbank mit E-Mail-Adressen von Interessierten. Hat man einmal eine Fanbase, kann man die Fans mit kurzen, schnellen Nachrichten zugeneigte Personen (eben Fans) emotional binden und die Destination immer wieder in Erinnerung rufen.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wie buchen wir in 10 bis 20 Jahren unsere Ferien?

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Online-Kanäle holen auf

Social Media ist in der Tourismusbranche angekommen, keine Frage. Bereits über die Hälfte der Hotel-Buchungen wird via elektronische Kanäle getätigt.

Laut einer Studie der HES-SO Wallis, Institut für Tourismus (ITO), haben die hoteleigenen Buchungskanäle wie Telefon, Fax, Walk-ins, E-Mail, Formulare mit einem Anteil von über 70 Prozent noch die Nase vorn. Doch während diese Kanäle rückläufig sind, holen Online-Buchungen enorm auf. Mit 20 Prozent kamen die Echtzeitbuchungen (Online-Verfügbarkeitsprüfung samt Buchung) auf ein recht gutes Ergebnis.

Doch online ist nicht gleich online, denn Buchungsportale sind sehr viel beliebter als die Hotel-Websites. Nur 4.9% der Buchungen laufen direkt über die Website, 13.6 % werden über Online-Reiseplattformen abgewickelt.

Buchungskanäle Hotellerie

Distributionskanäle in der Hotellerie 2002 - 2010 (Quelle: HES-SO/Grafik rwo, rg)

850 Mio. online erwirtschaftet

2010 seien in der Hotelbranche geschätzte 850 Mio. Franken über Online-Vertriebswege erwirtschaftet worden, dabei flossen Kommissionszahlungen an Online-Reisemittler in Höhe von fast 90 Mio. Franken. Schon dieses Beispiel aus der Hotellerie zeigt, wie wichtig die Online-Vertriebswege geworden sind und dass eine Website auf dem neusten Stand allein die Konversionsrate nicht steigert.

Über 60 Prozent der Deutschen lassen sich von Bewertungen bei Urlaubsentscheidungen beeinflussen, wie sie auf Buchungsportalen wie trivago.de, hrs.de, booking.com, hotel.com erscheinen. Nutzer vergleichen die Angebote auf mehreren Portalen, lesen Bewertungen und möchten in jedem Fall konsistente Informationen erhalten. Auftritt und Angebot sollten ein einheitliches Bild ergeben, um den potenziellen Kunden nicht zu verunsichern. Denn schon das kann entscheidend sein.

Kontrolle dank sofortiger Interaktion

Zwei Drittel der Schweizer Internetuser sowie der Untenehmen sind bereits in Social Networks und Communities aktiv. Mit einem eigenen Social-Media-Auftritt kann die Interaktion mit dem Kunden besser gesteuert werden, da hier sofort interagiert werden kann. Hinzu kommen die positiven Effekte für das Ranking bei den Suchmaschinen: Je häufiger das Unternehmen gut bewertet wird, desto besser für den Ruf der Website, denn auch das wird von Google registriert.

Unsere Nominierten acht Nominierten für den GLOBONET eTourism-Award sind Beispiele für erfolgreiches Social-Media-Marketing.

 


Die Nominierten stehen fest

Der Globonet eTourism-Award geht in die heisse Phase. Am Montag wurden die acht Nominierten für den ersten Schweizer Award in Sachen E-Tourism bekannt gegeben.

Darunter befinden sich Schwergewichte wie luzern.com, interlaken.ch oder engadin.stmoritz.ch. Doch es geht bei weitem nicht um Grösse, sondern um Kreativität bei der Umsetzung der Social-Media-Auftritte. Für diesen Award kann sich keine Tourismusdestination bewerben, es zählt die Gesamtperformance in den Kategorien Präsenz, Engagement und Integration der Social-Media-Elemente, wie sich den Details zum Globonet eTourism-Award entnehmen lässt.

Denn Kleinigkeiten können heute darüber entscheiden, ob eine Buchung stattfindet oder nicht.