10 Mai

Social Media hilft, umfassende Markt-Erkenntnisse zu gewinnen

GLOBONET eTourism-Award
V.l.: Kai Camenzind, Melanie Huber, Stefan Otz, Gaudenz Thoma , Annemarie Meier, Benjamin Meier, Anne Schubert.

Im Interview erklärt Kai Camenzind, Sprecher des Projektteams, stellvertretend für Melanie Huber, Anne Schubert und Benjamin Meier, mehr zu Messmethoden des GLOBONET eTourism-Awards.

Am 2. Mai wurde der GLOBONET eTourism-Award vergeben. Wie sind die Reaktionen bisher ausgefallen?

Das Thema ist erst seit kurzem auch bei den Tourismusorganisationen angelangt, wird aber immer intensiver diskutiert. Die Inputs aus der Verleihung konnten illustrativ darstellen, welche Möglichkeiten Social Media anbieten. Diese Illustrationen werden die Teilnehmenden der Awardverleihung bestimmt auch nutzen und aus diesen Informationen versuchen, ihren Auftritt weiterzuentwickeln. Der erste Anstoss wurde mit der Preisverleihung gegeben.

Kai Camenzind

Kai Camenzind

Wer hatte die Idee für diesen Award?

Die eigentliche Idee ist aufgrund eines Seminars zum Thema Social Media in Tourismusorganisationen zustande, welches die Hochschule Luzern – Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem VSTM organisierte. Herr Otz (Präsident des VSTM) wollte das Thema auf jeden Fall aktuell halten. Nach wenigen Absprachen zwischen dem VSTM, der HES-SO und der Hochschule Luzern – Wirtschaft entstand ein Konzept, mit dem ein Sponsor (GLOBONET) und ein Medienpartner (Hotel Revue) gefunden werden konnte.

Wie sieht es in der Schweiz in der Tourismusbranche bezüglich Social Media aus?

Bereits sehr viele Tourismusorganisationen nutzen Social Media. Jedoch unterscheiden sich die Auftritte nach Umfang und Plattformen. Nur wenige Tourismusorganisationen sind auf allen vier grossen Social-Media-Plattformen Facebook, YouTube, Twitter & Flickr vertreten. Innerhalb der einzelnen Plattformen wiederum ist die Angebotsvielfalt sehr unterschiedlich. Einige nutzen nur die Standartfunktionen, andere wiederum nutzen zum Beispiel die Möglichkeiten der FBML (Facebook Markup Language) und bieten eigene Applikationen auf dieser Plattform an.

Sie als Studenten der Hochschule Luzern stehen hinter dem GLOBONET eTourism-Award, Sie haben die Bewertungskriterien entwickelt und auf aktuelle Tourismusdestinationen angewendet, welche Schwierigkeiten haben sich ergeben?

Die Messung gewisser Kriterien verlangt äusserst sorgfältiges und präzises Arbeiten. Da die Daten nicht immer auf einem Serviertablett zur Verfügung stehen, müssen diese oft manuell von Hand erfasst werden. Ein Beispiel hierzu wäre die manuelle Erfassung der Anzahl Posts auf den verschiedenen Facebook-Seiten. Dabei können sehr rasch Fehler passieren, weshalb die Konzentration bei der Erfassung der Daten sehr entscheidend war und ist.

Eure wichtigsten Kriterien waren Präsenz, Engagement und Integration der Social-Media-Elemente, den Ausschlag gab aber die Gesamtperformance. Wie habt Ihr z.B. das Engagement gemessen?

Engagement hat in unserem Ranking die wichtigste Stellung eingenommen. Beim Engagement geht es vor allem darum, wie man als Unternehmen oder Organisation mit dem User interagiert. Als Erstes haben wir geschaut, ob eine Interaktion stattfindet. Der nächste Schritt war, herauszufinden, ob sich nur reine Monologe, Dialoge oder sogar Diskussionen auf der Social-Media-Plattform ergeben. Bei Facebook haben wir zum Beispiel die Anzahl der Posts und Comments betrachtet. Zusätzlich, um die Messung zu verfeinern, haben wir nicht nur quantitative Messmethoden angewendet, sondern auch qualitative, d.h. wir haben den Inhalt der Posts und Comments analysiert. Hier sind wir auch auf die Kreativität eingegangen, wobei es ausserordentlich gute Ideen gab. Ausserdem war es interessant zu sehen, wie die unterschiedlichen Organisationen Facebook nutzen: manche als reine Informationsplattformen und andere als umfassende Feedbacksysteme.

Was verbinden Sie mit Social Media?

Social Media ist die neue Art der Interaktion. Früher trafen sich die Leute, um über sich und ihre Geschichten zu erzählen. Dies funktioniert heute viel einfacher mit Social-Media-Plattformen wie beispielsweise Facebook. In unserem Team sind die Relationen zu Social Media sehr unterschiedlich. Die Einen nutzen es als Möglichkeit zur Kommunikation mit Freunden im globalen Netz. Die Anderen wiederum verwenden es, um Hobbys wie beispielsweise Fotos auf dem Portal Flickr mit Gleichgesinnten zu teilen.

Wie wird Social Media die Wirtschaft verändern?

Social Media ist einer der modernsten Techniken, um Informationen innerhalb einer Community auszutauschen. Aus wirtschaftlicher Sicht dürfte dieser Aspekt durchaus interessant sein, wie beispielsweise in Bezug auf die Innovationsentwicklung. Ein anderer interessanter Punkt dürfte jedoch bestimmt auch die Fülle an Informationen sein, die im Social Media herumschwebt. Marktforschung ist ein probates Mittel, um die richtigen Kundenbedürfnisse abzuholen. Social Media kann helfen, umfassende Erkenntnisse aus dem Markt zu gewinnen.

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